Flechten

Flecht­en sind stets unauf­fäl­lig und doch sind sie etwas ganz beson­deres, sie sind keine Pflanzen, son­dern eine Lebens­ge­mein­schaft von Pilzen und Algen oder Bak­te­rien. Ein Prinzip (Lebens­ge­mein­schaft), dass sich als ziem­lich erfol­gre­ich in viel­er­lei Hin­sicht erweist. Ich finde es immer noch faszinierend, dass ich Heimat von viel mehr Bak­te­rien bin, als ich selb­st Zellen habe.

Wahrschein­lich waren Flecht­en ganz entschei­dend an dem pflan­zlichen Sprung an Land beteiligt – indem sie eine Sym­biose mit einem Pho­to­syn­these-betreiben­den Organ­is­mus eingin­gen. Und zwar zu ein­er Zeit, als es mit dem Leben ger­ade mal los ging. Edi­acara wird diese Zeit genan­nt, nach ein­er Hügelkette in Aus­tralien, wo die ersten mehrzel­li­gen ver­stein­erten Lebens­for­men gefun­den wurden.

Sie sind unter anderem an der Ver­wit­terung von Gestein beteiligt und damit sind sie die Urväter unseres frucht­baren Bodens, ohne ihre Mitar­beit hät­ten es andere Lebens­for­men nicht an Land geschafft. Sie bere­it­eten die stein­erne Ober­fläche für Farne auf. Sie kamen dann als erste Pflanzen an Land, 200 Mil­lio­nen Jahre später.

Sie gehören zu den lan­glebi­gen Lebens­for­men, einige sollen 9000 Jahre alt sein und diese fühlen sich in der Ark­tis wohl, solange es noch kalt bleibt.

Ich mag das Alte. Ohne es würde es uns nicht geben.

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