Columbia River Gorge — die Schlucht des Columbia Rivers

Da ich mich nun seit einiger Zeit in den Cas­cade Ranges bewege, ist es nicht ver­wun­der­lich, dass ich dauernd auf Vulka­nis­ches stosse.

Die Cas­cade Ranges gehören zum großen paz­i­fis­chen “Ring of fire”, d.h. jen­er bewegte Rand der Paz­i­fis­chen Plat­te, der sich von Neusee­land, über Japan, Kamtschat­ka, Alas­ka, Nor­dameri­ka bis zu den Anden in Südameri­ka zieht. (Die Geschichte ist zwar etwas kom­pliziert­er, aber vor­erst tut’s das Grobe auch, oder?)

Im Süden stieß ich beim Mount Lassen Nation­al Park zum ersten Mal auf die Vulka­ne. Das Gebirge wird unter­brochen und set­zt sich dann in der Sier­ra Neva­da fort, das allerd­ings nicht mehr so aktiv ist, wie der Nor­den. Erst in Mexiko wird es wieder brenzlig.

Nach­dem ich dies­mal nicht mit dem Fin­ger auf der Land­karte unter­wegs bin, son­dern mich tat­säch­lich vom Süden Rich­tung Nor­den bewege, werde ich mir erst­mals der gewalti­gen Aus­maße dieses Ringes bewußt. Aber ich wusste nichts von einem 300m dick­en Basaltplateau.

Ich hat­te auch schon von den gewalti­gen Fluten während der let­zten Eiszeit gehört. Doch nun sah ich, wie sich die “Missoula”-Fluten, bis zu 40 Mal durch das Fluss­bett des Colum­bia durchzwängten.

Der Colum­bia Riv­er floß schon seit Urzeit­en von Ost nach West. Auch als Lava seinen Weg versper­rte, ließ er sich nicht abbrin­gen, immer wieder bah­nte er sich einen Weg. Diese Basalte haben sich über 10 Mil­lio­nen Jahre (und zwar in der Zeit von 17 bis 6 Mil­lio­nen Jahren) immer wieder mehrere hun­dert Meter bre­it ergoßen.

Die unter­schiedlichen Basalte, die ich dann bei der Fahrt durch den Gorge gese­hen habe, erzählen von dieser Geschichte. Dazu habe ich ein Video auf Youtube gefun­den, dessen ersten Teil hier aufgerufen wer­den kann und wen’s inter­essiert, der kann ja dann die Fort­set­zung auf Youtube anschauen.

Wass­er hat eine gewaltige Kraft, doch ein nor­maler Fluß, der sich durch Basalte kämpft, bräuchte ziem­lich lang. An den zahlre­ichen Wasser­fällen (die bekommt ihr später zu sehen) sieht man, dass sich nicht so schnell eine Schlucht bilden kann.

Die Schlucht wurde durch die Mis­soula Floods zur heuti­gen Bre­ite erweit­ert, immer und immer brachen die Fluten durch. 40x ist es nachgewiesen. Zur Einord­nung, die let­zte Eiszeit ist noch nicht so lange her, da liefen wir Men­schen schon rum, es war zwis­chen 18 und 13.000 Jahren. Erst seit dem hat der Colum­bia Riv­er seine heutige Form — nein die Form, die er bis vor 80–90 Jahren hat­te. Jet­zt ist der gesamte Fluß ein gezähmter See, von oben bis unten durch Staudämme gefesselt.

Damit kann aber auch nachgewiesen wer­den, dass es in der let­zte Eiszeit immer wieder Warm­phasen gegeben hat, denn es waren die geschmolzenen Gletsch­er, die das Ganze zum Über­laufen bracht­en. Fin­d­linge, die wir ja auch von unseren Gletsch­ern ken­nen, wur­den 100e von Kilo­me­tern von Mon­tana bis nach Port­land trans­portiert, etwa eine Strecke Paris-Innsbruck.

Ich begann es nachzule­sen, nach­dem ich ver­schiedene Fotos gemacht habe und ver­wun­dert war, warum sich der Gorge (Gorge ist ein durch Wass­er gebildete Schlucht) so verän­derte, auch wenn es immer ganz klar Vulka­ngestein war. Ich weiß noch, wie ich Rowe­na Crest stand und dachte: Ist das ein Trapp?

Hier meine Fotos und darunter die Doku­men­ta­tion­srei­he des Colum­bia Gorge Com­mu­ni­ty College.

 

 

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