Was hat der Bodensee mit den Sand- und Schottergruben Tirols gemeinsam?

So schnell ver­rate ich das nicht 🙂

Denn es dauerte lange, bis ich Fra­gen zu stellen begann, die mich erst auf diese Gemein­samkeit­en bracht­en. Ich bin in mit­ten der Berge Tirols aufgewach­sen. Mein erster Blick mor­gens fiel auf die Nord­kette und zwar so, dass ich kaum den Him­mel zu sehen bekam. Um so mehr genoss ich es, als ich dann endlich meinen Blick frei über das Land ziehen lassen konnte.

Es war der Ulu­ru, ein Insel­berg, der für uns heute so unver­mutet und unver­ständlich ein­sam mit­ten im Out­back erscheint. Ich und meine Neugi­er woll­ten wis­sen, welch­es Geheim­nis dahin­ter ste­ht. Da begann mein Aben­teuer mit der Geolo­gie. Denn so ein­sam ist er nicht, er ste­ht in Zusam­men­hang mit den Kata Tjuta

.

Ein Gebirge im Süden dieser bei­der Fels­for­ma­tio­nen, die Vor­läufer der heuti­gen Mus­grave and Peter­mann Ranges, wur­den unter anderem durch Flüsse abge­tra­gen. So wie heute im Himalaya der Ganges oder der Indus laufend das Gebirge abträgt, so wurde auch vor ein paar 100 Mil­lio­nen Jahren ein Schwemmkegel gebildet, der später Ulu­ru und Kata Tju­ta bildete. Inzwis­chen wurde dieser Schwemmkegel gepresst, ver­formt und teil­weise um 90° gedreht.
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Weit­er oben am Schwem­mmkegel blieben die größeren Kiesel liegen, die du oben bei den Bildern von den Kata Tju­ta sehen kannst. Die Abo­rig­ines haben das Beson­dere dieser Gegend immer schon erkan­nt. Das ganze Gebi­et der Kata Tju­ta ist ein heiliger Platz der Män­ner. Nur 2 aus­geschilderte Wege sind für andere Besuch­er offen.

Was hat nun der Bodensee und Schot­ter­gruben gemeinsam?

Begin­nen wir ein­mal mit den Sand- und Schot­ter­gruben. In Aus­tralien habe ich gel­ernt, wie Sand und Schot­ter sich unter­schiedlich ablagern. Der feine Sand wurde gepresst und bildete den Ulu­ru (es war schon um einiges kom­pliziert­er, aber für ein grobes Ver­ständ­nis reicht es mir), die größeren Steine blieben weit­er oben liegen, als das Gebirge abge­tra­gen wurde. Auch sie wur­den gepresst und bilden heute die “Vie­len Köpfe”, wie die Über­set­zung der Kata Tju­tas lautet.

Sand und Schot­ter sind also Ergeb­nisse von Abtra­gun­gen eines Gebirges.
In Tirol sind das die Alpen. Aber es ist wed­er der Ganges noch der Indus, son­dern der Inn, der durch das Land fließt. Doch ger­ade mal 10.000 Jahre ist es her, da floss der Inn nicht in Form von Wass­er, son­dern als Eis durch das Tal. Es war die Würm-Eiszeit, die let­zte von vie­len. Die Ark­tis ist “erst” seit 2,7 Mil­lio­nen Jahren ver­gletschert. Davor war es in erster Lin­ie warm auf unserem Plan­eten. Seit dieser Zeit wech­seln sich wärmere und käl­tere Phasen ab. So befind­en wir uns heute auch in ein­er Zwis­ch­eneiszeit. Die Pole sind immer noch vereist, die Gletsch­er in den Alpen, dem Himalaya und anderen Gebir­gen schmelzen zwar, sind aber immer noch Zeichen, dass wir uns in einem Zeital­ter befind­en, in der die Erde zufriert.

Als ich nun von Wien aus Rich­tung Tirol fuhr, schaute ich aufmerk­sam, ob ich Kennze­ichen dieser Eiszeit­en erken­nen kon­nte. Und es waren viele. Denn der Bodensee ist ein Zun­gen­beck­ensee, der erst vor 10.000 Jahren ent­stand. Gemeint ist hier die Gletscherzunge des Rhe­in­gletsch­ers. Das gibt mir ein gewiss­es Gefühl, wie riesig diese Gletsch­er waren.
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Der Inntal­gletsch­er trug Teile des Tal­bo­dens ab, aber ließ auch aus­re­ichend . Das kon­nte ich an den ver­schiede­nen Stufen am Mit­tel­ge­birge sehen. Aber ich kon­nte endlich auch bess­er ver­ste­hen, warum es weit­er unten eine Stufe gab. Die let­zte, die Würmeiszeit (115.000–10.000 Jahre) war nicht so mächtig. “Nur” 600m dick war der Gletsch­er, der sich durch das Tal zwängte. Doch in früheren Eiszeit­en, der Rißeiszeit, wurde der Eis­panz­er noch viel dick­er. Erst jet­zt habe ich mich gefragt, ob das Rang­ger Köpfel durch Eis zu seinem Glatzkopf gekom­men ist, oder ob “nur” Wind und Regen zu dieser Form geführt haben.

Wer es jet­zt noch nicht weiß, dem sei’s nun ver­rat­en. Die Sand und Schot­ter­gruben sind Reste der Eiszeit­en, eben­so wie der Bodensee.

In Gedanken bin ich schon unterwegs

Ich spüre, dass meine Reise begonnen hat. Meine Reise mit und zu meinen Vor­fahren. Es wird eine andere wer­den, per­sön­lich­er, intimer, als ich ursprünglich dachte. Aber natür­lich wird es viele Bilder geben, denn sie führt mich wieder in wun­der­bare Land­schaften. Es wird Ein­blicke geben in die Steinzeit, denn ich werde Orte besuchen, wo diese ersten Europäer, meine und wahrschein­lich auch deine Vor­fahren lebten.

Es ist noch dun­kle Nacht. Als ich in der Zwis­chen­welt von Tag und Nacht, Schlaf und Wach­sein meinen Gedanken beobachtete, sah ich zurück auf jene Zeit, als ich begann, mich auf die Jahre vorzu­bere­it­en, die ich noch mit mein­er Mut­ter ver­brin­gen durfte.

Es war eine Zeit des Großreinemachens, was auf seel­is­ch­er Ebene bedeutet, durch die wildesten und wüstesten Täler und Berge zu gehen und sich diesen Schmerzen zu stellen. Ich habe in den let­zten Jahren immer weniger darüber gesprochen. Ich habe zwar kein Geheim­nis daraus gemacht, aber das Bedürf­nis, es zu erzählen, wurde klein­er, je bess­er ich es hin­ter mir lassen kon­nte.  Um so mehr verblüfft bin ich, dass ich nun um 5 Uhr mor­gens den Wun­sch hat­te, genau darüber nachzu­denken und vor allem es auch aufzuschreiben. In Wahrheit wartete ich darauf.

Ich wusste immer schon, dass ich über diese Zeit­en schreiben möchte, wie und was und wieviel wird sich noch herausstellen.

Das Jahr 2007 hat mich schon vor eini­gen Wochen zu ver­fol­gen begonnen. Es war das Jahr, als ich mich ganz auf mich konzen­tri­erte, um mich auf das, was ich anschließend er- und durch­lebte, vorzu­bere­it­en. Heute kann ich sagen: I did a good job.

Mein Vater war tot und meine Mut­ter wollte noch nicht ins Heim. Sie hat­te Alzheimer und ohne die Sozialar­bei­t­erin, der ich voll ver­traute, hätte ich diesen Weg so nicht gehen kön­nen, wie ich ihn gegan­gen bin. Als ich wieder mal auf der Suche nach — zwis­chen Lein­tüch­ern ver­steck­tem Geld — war, fand ich auf einem alten Wochenkalen­der aus den 1970er Jahren Noti­zen auf dessen Rück­seite. Eigentlich dachte ich, es wären irgendwelche Einkauf­s­lis­ten, die da so flüchtig mit Bleis­tift hingekritzelt waren. Doch es waren die hil­flosen Sätze ein­er Mut­ter über ihre pubertierende Tochter. Es brach eine Welt für mich zusam­men. Denn die Illu­sion, dass meine Mut­ter immer zu mir ges­tanden wäre, brach von ein­er Sekunde zur anderen zusam­men. Grund genug, dass ich das für mich ins Reine brin­gen wollte. Ich wusste zwar nicht, was genau auf mich zukom­men würde, aber dass diese Krankheit nicht nur meine Mut­ter viel Kraft kosten würde son­dern auch mich, war mir klar.

Ich war damals arbeit­s­los, aber eigentlich wollte ich von Anfang an die Zeit nutzen, das Ver­hält­nis zu meinen Eltern zu klären und zu bere­ini­gen, damit ich mit bei­den in Frieden bin. Mein Vater hat­te sich für den Fre­itod entsch­ieden angesichts der Diag­nose Alzheimer für ihn und meine Mut­ter. Es war nicht nur ein­mal, dass ich in den ver­gan­genen Jahren an ihn dachte, weil ich gut ver­stand, was er sich erspart hat­te. Das war eines der The­men, die mich beschäftigten. Ein anderes war der Schmerz, als ich erkan­nte, wie ein­sam ich war, als alle meine Bemühun­gen mein­er Mut­ter, eine halb­wegs gute Tochter zu sein, fehlschlu­gen. Schwarz auf weiß musste ich lesen, wie meine Mut­ter sich im einen Jahr wün­schte, ich würde zu ihrem Geburt­stag dies oder jenes machen, und ich es tat­säch­lich tat. Doch als ich es im Jahr darauf genau­so machte, wie sie es sich wün­schte, war sie genau­so unzufrieden und wün­schte sich wieder anderes. Ich hat­te das alles schon längst vergessen, nur hier stand es, aufgeschrieben von mein­er Mut­ter, nicht von mir. Ich kon­nte das in diesem Kalen­der einige Jahre lang ver­fol­gen. Sie hat­te nicht viel auf die Rück­seite der Wochen­blät­ter des Stand­kalen­ders geschrieben, doch Jahr für Jahr wie ent­täuscht sie von mir war: im April zu ihrem Geburt­stag und im Mai zum Muttertag.

Das stand im Hin­ter­grund dieses Jahres. Das war die Schmerzen, denen ich mich stellen musste. Meine Mut­ter hat­te über Jahre hin­durch notiert, wie sie keine mein­er Bemühun­gen sehen kon­nte. Ich fühlte mich wie Luft. Egal was ich Tat, es existierte nicht. Ein großes The­ma für mich! Und ich wieder­holte diesen Schmerz, dass man nicht mich wahrnahm noch viele Male. Ich weiß nicht, ob ich schon ganz gehen lassen kann. Ich spüre noch einige Zweifel.

Ich durch­litt Woche für Woche in der Kör­perther­a­pie dieses “Sich-In-Luft-Auflösens”. Panikat­tak­en erschüt­terten mich und ich erzeugte mir diese Erfahrung aktuell mit eini­gen Fre­un­den wieder. Sie blick­ten durch mich wie Luft. Und eigentlich war ich auch noch durch eine andere Angst gefan­gen, dass ich mit mein­er Mut­ter, alles was mir an Fam­i­lie geblieben war, ver­lieren werde. Einige wenige Fre­unde waren meine Ersatz­fam­i­lie und die Angst sie zu ver­lieren, war riesengroß.

Ich habe diese, an die ich mich so klam­merte, alle verloren.

Neben der Ther­a­pie musste ich auch zum Chi­ro­prak­tik­er. Auch dort passierte es, dass uralte Äng­ste sich lösten. Der Nerv war zwar nicht mehr eingek­lemmt, doch undefinier­bare, kaum bewältig­bare, sprachlose Kinderäng­ste beherrscht­en mich immer wieder, nach­dem ich ihn besucht hat­te. Die Gefüh­le aus jen­er wort­losen Zeit ließen mich aber auch meist sprach­los anderen gegenüber sein. Es war meine intime Welt, meine Hölle, in die ich mich zurückzog.

Jemand warf mir, in dieser Zeit vor, einen unge­heuren Ego­is­mus entwick­elt zu haben. Heute 6 Jahre später, weiß ich, es war das Klüg­ste und Beste, das ich tun kon­nte. Denn ich habe meinen Frieden gefun­den. Ich kon­nte mit mein­er Mut­ter diese ver­gan­genen Jahre in ein­er berühren­den Har­monie ver­brin­gen. Aber wie immer tut es ver­dammt weh, einen Men­schen, den man liebt, lei­den zu sehen.

Men­schen mit Alzheimer leben nicht nur in ihren tiefen Ver­gan­gen­heit, mit ihren Gefühlen leben sie ganz im Jet­zt. Ich lebte nicht nur mit mein­er Mut­ter, son­dern kan­nte viele auch ihrer “Wohnge­mein­schaft”. Wenn ich fre­undlich war, freuten sie sich meis­tens. Nur wenn sie keinen guten Tag hat­ten, dann half alle Fre­undlichkeit nichts. Wenn ich nicht gut drauf war, war es gefährlich, denn dann kon­nten sie meine Gefüh­le spiegeln und mich noch weit­er hin­un­terziehen. Trotz allem kostete es mich über die Jahre immer mehr Kraft. Wieviel, wird mir nun langsam immer bewusster. Ich bewegte mich durch mein ganzes Leben, wie durch eine Welt die statt Luft mit galler­tar­tiger Masse gefüllt war. Alles war zäh. Knapp 14 Tage ist es her, dass sie ein­schlief, und ich füh­le mich fit­ter und lebendi­ger als die ver­gan­genen Jahre. Dafür danke ich mein­er Mut­ter nun jeden Tag. Auch dass sie den Abschied für uns bei­de so leicht machte.

Nun wird alles klar­er und rein­er. Die Gedanken fliegen wieder leicht in ungeah­nte Höhen. Das Leben wird spielerisch­er, strahlen­der, lebendiger.

Und ich darf auf Reisen gehen. Das war immer die Zeit, wo ich vieles vergessen kon­nte und vieles ler­nen durfte. Doch beim let­zten Mal bekam ich es mit der Angst zu tun. Was wäre, wenn es mein­er Mut­ter schlechter ging und ich irgend­wo auf der Erde wäre? Ich beschloss in Europa zu bleiben. Dies war der Keim dieser Reise.

It’s raining so I sit in my bed an watch the film “Songcatcher”

I need­ed a while to get the title which I want­ed to know because of the songs which are sung 😀

It plays in the Appalachi­ans Moun­tains where the Euro­pean immi­grants devel­oped an own lan­guage and own songs. That’s on the oth­er side of the continent.

I think I need to buy the DVD because the CD does­n’t have all songs on it.

When I switched on the TV an old lady sang a song to a new born baby: “I wish I was a sin­gle girl again”.

ps. I bought all: DVD, Songs and anoth­er CD with sim­i­lar songs from that time.

I am a sin­gle again and there­fore I can go treavel­ling the way I do it now (sleep­ing on very nice couch­es, in a tent, in a back­pack­ers, in motels and go for 6 weeks …

here anoth­er song

Agave in Santa Barbara

Ich hab das noch nie zuvor gese­hen, dass sich die Blät­ter auf den anderen Blät­tern abze­ich­nen. Damit ihr auch noch was zum Träu­men habt, habe ich das Rauschen des Meeres bei San­ta Bar­bara aufgenom­men, unten find­est du das Sound­file dazu.

Hör mal rein!

Jizō

Die kleine Jizo Stat­ue am Pine Moun­tain Bud­dhist Tem­ple ste­ht vor meinem Zuhause für die ersten Tage mein­er Reise,

Ich hat­te noch nie etwas über Jizō gehört. Er ist der Bod­hisatt­va, der die See­len auf ihrem Weg in die Unter­welt begleit­et. Jizō ist tra­di­tionell der Schutz­gott der Kinder, ins­beson­dere der Kinder, die vor ihren Eltern ster­ben. Früher reis­ten die Samu­rai mit ihren Fam­i­lien häu­fig umher, die Frauen ver­loren oft ihre Kinder, und die kleinen Stat­uen wur­den zum Gedenken an diese am Straßen­rand aufgestellt.

Seit den 1980er Jahren wird er auch als Wächter der See­len von Tot­ge­bore­nen, Fehlge­burten und abgetriebe­nen Föten verehrt. Als Bod­hisatt­va des Über­gangs ist er auch der­jenige, der alle Reisenden schützt.

Gibt es etwas Schöneres, als mit so einem Zeichen seine Reise zu beginnen?

I start my trav­el with the Bod­dhisat­va Jizo who is tak­ing care of chil­dren who went before the par­ents but also tak­ing care of travellers.

2011usa_3-0181He accom­pa­nies the kids who passed away far too ear­ly in their way on the oth­er side. So he is a sort of a trav­el com­pan­ion. In Japan (and Jizo is his Japan name) the Samu­rai had to trav­el a lot and their women lost babies on that trav­el. Jizo stat­ues were found on these old roads. They were giv­en to these babies to take care of them. For now he will take care of me on my travel.

What a nice coincidence!

wenn ich könnte, wie ich …

wollte, würde ich diese Reise jed­erzeit gegen eine Fam­i­lie eintauschen.

Selt­sam so sehr ich mich freue und es sog­ar ein wenig schw­er fällt zu tauschen, weiß ich, Fam­i­lie ist schöner.

Die meis­ten Men­schen in meinem Alter (ich ste­he mit­ten in meinen Fün­fzigern) ver­ste­hen meine Verzwei­flung nicht. Das sind vielle­icht noch Geschwis­ter, mit denen man nicht spricht, oder Väter, die einen mei­den. Doch meist bleiben noch andere übrig, die Fam­i­lie sind. Die Aus­nahme wird größer, als das Nor­male, das man hat. Der Schein­wer­fer fokussiert einen kleinen Kreis, und lässt das Ganze vergessen, das rund­herum lebendig ist.

Warum ist es so, dass je älter man wird, dieses “Was einen nicht umbringt, macht einen nur härter” immer mehr inhaliert wird. Dieses Abfind­en, dieses “So ist es halt”. Ich will nicht härter wer­den, ich bin stolz darauf weich­er, empfind­samer sen­si­bler gewor­den zu sein und ich will das nicht aufgeben. Seit ich denken kann, habe ich mich viel mehr bemüht, cool zu sein, anstatt weich. Weich war keine Qual­ität. San­ftheit nichts für Starke. Doch wie viel mehr Mut braucht es, schwach zu sein?

Ich erlaube mir, sen­si­bel zu sein. Ich weine heute ganz weich und san­ft, wenn mein Herz berührt wird. Früher war es ein Kampf mit mir selb­st, um die Trä­nen zurück­zuhal­ten oder ich ließ mein Herz gar nicht berühren. Ich kann doch nicht dauernd heulen, dachte ich. Ich kann mich doch nicht von so etwas lächer­lichem berühren lassen.

Jet­zt sehe ich auch, wenn sich jemand ver­schämt eine Träne weg­wis­cht und gle­ich darauf lustig ist und laut, denn das wird von ihr erwartet. Und ich staune. Ich staune, wie schnell das eigene Herz vergessen wird. Ich, die es nur beobachtet, habe meine Hände schon zum Schutz für ihr Herz geformt, weil ich berührt wurde, weil ich sah, dass sie berührt wurde, und als das Licht ange­ht, wird das Taschen­tuch her­aus­ge­holt, ein­mal geschnäuzt, und alles ist weg. Trä­nen? Nie da gewe­sen. Im Gesicht ste­ht: Sprich mich nicht an und eine Sekunde später übertönt das Lachen, alles, was für ein paar Sekun­den hier gewesen?

Und andere tra­gen diese Emo­tion noch für Stun­den herum. Während das eine von der Sturm­flut hin­weg gefegt wurde, erstar­rt das andere im Eis­panz­er des Nord­pols. Das eine wie das andere erscheint wie ein Gedanken­palast. Gedanken, die Gefüh­le formten. Ich kenne das eine wie das andere. Ich kann mich an meine Erstar­rung erin­nern, wo Gedanken sich keinen Zen­time­ter weit bewegten, ich kenne, den schnellen Griff zur Maske der Kon­trolle. Und ich weiß auch von jenen Zeit­en, wo das Wass­er in Bewe­gung war, und Trä­nen flossen ohne beson­deren Anlass und wieder vergin­gen ohne weit­eres Zutun. Damals ahnte ich nicht, wie schw­er es wer­den würde. Die Erstar­rung als Mit­tel zu über­leben, denn es gab nichts, das ich ändern kon­nte. Auch keine Entschei­dung, die zu tre­f­fen war. Es war ganz ein­fach. Und es war schwer.

Wie viel von uns wird durch Erwartun­gen ander­er bee­in­flusst? Aber noch wichtiger, wie sehr ist uns bewusst, dass wir uns davon leit­en lassen? Gegen den Strom zu schwim­men, kann manch­mal richtig anstren­gend sein und hin und wieder find­et man einen Altarm des Flusses, wo das Wass­er ruhig ste­ht und wir uns ein­fach treiben lassen können.

Gegen den Strom zu schwim­men, bedeutet aber auch eigen­ver­ant­wortlich zu han­deln, selb­st zu denken. Seit ich selb­st viel langsamer unter­wegs bin, frage ich mich, wann find­en die anderen Zeit nachzu­denken. Ich meine nicht den ewigen Lärm im Kopf, die tausend Auf­gaben, die Tag für Tag warten, gewälzt zu wer­den, hin und her, und her und hin. Das ist nicht denken, das ich meine, auch nicht die Gebetsmühlen, die ständig die gle­ichen Phrasen wieder­holen. Ich spreche von der Leere, die erst eine Möglichkeit zur Entschei­dung bietet. Vielle­icht sollte ich Ruhe sagen, die mir Raum gibt, zu wis­sen, was ist, was sein kön­nte und was nicht.

Meine Gebetsmüh­le wäre: Ich ver­misse es, eine Fam­i­lie zu haben. Nun, was würde dieser Gedanke nach der zehn­tausend­sten Wieder­hol­ung brin­gen? Nichts. Also blick­te ich mich um, und schaute, was mein Herz noch erfreuen kön­nte. Das Reisen ist eine von diesen Freuden.

Im Tun finde ich Erfül­lung. Das Haben hat mein Herz nur für Sekun­den erre­icht, das Tun erfüllt es für Jahre. Der Kon­sum, der Verzehr von Gütern, wird zum Verzehr von allem, von Musik, von Lit­er­atur, Ver­brauch von Din­gen aller Art, selb­st von Ideen und Gedanken, hat uns gefan­gen. Die Freude, etwas zu kon­sum­ieren, lässt sich in sein­er Schnel­ligkeit kaum ver­fol­gen. Meine Freude, etwas zu tun, dauert an, bleibt beste­hen, erfüllt mich, wird Teil von mir. Und ob andere es gut find­en oder nicht, wird immer unwichtiger.

a taste of a memory

There was a time when films could destroy a bunch of mem­o­ries or .….… made them more magic.

It is about 15 years ago when I vis­it­ed Cal­i­for­nia. In Los Ange­les the film of my cam­era cov­ered every­thing in blue and gave all pic­tures a mys­tic atmos­phere. It was a morn­ing at venice beach and I did­n’t see any of these blonds with the red bathing cos­tumes. There was just this man med­i­tat­ing in the mid­dle of the fresh­ly plain beach. In the back you can see the cab­in of the life-guards but also the smog of the city. Some of the expe­ri­ences at that time set the seeds to come again. The Pacif­ic was one of them.

Final­ly I have a room in LA. That’s a per­fect start, isn’t it?