ein gedicht – ein lied … inspirierende momente

Joni Mitchells „If“ machte mich neugierig. Für andere Geniesser in Deutsch und Englisch das Gedicht von Rudyard Kipling, das sie zu dem Lied inspirierte.

You can read Kipling’s orginal in English after the video with Joni Mitchell.

Wenn

Rudyard Kipling „If“ (deutsche Übersetzung von Anja Hauptmann)

Wenn du den Kopf behältst und alle anderen
verlieren ihn und sagen: Du bist schuld!
Wenn keiner dir mehr glaubt, nur du vertraust dir
und du erträgst ihr Misstrauen in Geduld
Und wenn du warten kannst und wirst nicht müde
und die dich hassen dennoch weiter liebst,
die dich belügen strafst du nicht mit Lüge
und dich trotz Weisheit nicht zu weise gibst

Wenn du dich nicht verlierst in deinen Träumen
und du nicht ziellos wirst in deinem Geist
wenn du Triumph und Niederlage hinnimmst,
beide Betrüger gleich willkommen heißt
Wenn du die Worte die du mal gesprochen
aus Narrenmäulern umgedreht vernimmst
und siehst dein Lebenswerk vor dir zerbrochen
und niederkniest, wenn du es neu beginnst

Setzt du deinen Gewinn auf eine Karte
und bist nicht traurig, wenn du ihn verlierst
und du beginnst noch einmal ganz von vorne
und sagst kein Wort was du dabei riskierst
Wenn du dein Herz bezwingst und alle Sinne
nur das zu tun was du von dir verlangst
auch wenn du glaubst es gibt nicht mehr da drinnen
außer dem Willen der dir sagt: Du kannst!

Wenn dich die Menge liebt und du noch du bleibst
wenn du den König und den Bettler ehrst
wenn dich nicht Feind noch Freund verletzen können
und du die Hilfe niemanden verwehrst
Wenn du in unverzeihlicher Minute
Sechzig Sekunden lang verzeihen kannst:
Dein ist die Welt – und alles was darin ist
Und was noch mehr ist – dann bist du ein Mensch!

IF…

IF you can keep your head when all about you
Are losing theirs and blaming it on you,
If you can trust yourself when all men doubt you,
But make allowance for their doubting too;
If you can wait and not be tired by waiting,
Or being lied about, don’t deal in lies,
Or being hated, don’t give way to hating,
And yet don’t look too good, nor talk too wise:

If you can dream – and not make dreams your master;
If you can think – and not make thoughts your aim;
If you can meet with Triumph and Disaster
And treat those two impostors just the same;
If you can bear to hear the truth you’ve spoken
Twisted by knaves to make a trap for fools,
Or watch the things you gave your life to, broken,
And stoop and build ‚em up with worn-out tools:

If you can make one heap of all your winnings
And risk it on one turn of pitch-and-toss,
And lose, and start again at your beginnings
And never breathe a word about your loss;
If you can force your heart and nerve and sinew
To serve your turn long after they are gone,
And so hold on when there is nothing in you
Except the Will which says to them: ‚Hold on!‘

If you can talk with crowds and keep your virtue,
‚ Or walk with Kings – nor lose the common touch,
if neither foes nor loving friends can hurt you,
If all men count with you, but none too much;
If you can fill the unforgiving minute
With sixty seconds‘ worth of distance run,
Yours is the Earth and everything that’s in it,
And – which is more – you’ll be a Man, my son!

Du schöne Frau


du, Frau mit den tausend Ohren
hörtest uns allen zu
und wurdest nicht müde
bis jetzt

nun ist der Moment
wo wir schweigend neben dir stehen
und unsere Dankbarkeit
im Herzen tragen

nun bleibt uns
der Abschied
dich in Gedanken umarmen, herzen und drücken
und eigentlich will ich lachen für dich

ich übe
mit wenig Erfolg
die Beständigigkeit
der ewigen Veränderung

Stille

english

jetzt steht sie still,
die Zeit

nach Wochen,
wo jede Umdrehung
etwas Neues brachte,
ist es still

am Morgen krähte ein Rabe
und kündigte das Schweigen an,
bis die Starre sich auflösen wird
noch sehe ich kein Ende

bewegungslos
warte ich auf das Unaufhaltsame
Unwiederbringliche
den stetigen Wandel

Noch steht sie still
die Zeit

Stillness

now it stands still
the time

it is quiet
after weeks
any turn around
brought news

in the morning a raven carks
and pronounces the silence
till the numbness will clear away
for now I see no end

motionless
I wait for the irrrestistable
irrecoverable
the continuous change

yet it stands still
the time

NYTimes.com: Earthly Dream Is Realized in the Rain Forest

I should have told Bill that I want to write small books about the earth and it’s wonder. (and he should hear me giggle now. It was nothing he got to hear 🙂

The New York Times

Out Here | Hoh Rain Forest, Wash.: Earthly Dream Is Realized in the Rain Forest
By WILLIAM YARDLEY
Pounded by up to 170 inches of precipitation each year, these woods are wetter and grayer and gloomier than most. But not every summer traveler seeks sunshine.

Copyright 2011 The New York Times Company

Read the complete story in the New York Times!

Big Cedar Tree which is mentioned in the article

A mother invited me and then I danced with the goddess

deutsch

Dance with the Goddess

When I dare to meet you
I saw a Goddess
I marvel at your beauty
I hush to see your wisdom
and simply bow low

But your mother told me
I should dance with you
you are so wonderful
I hardly dare to look at you
how should I dance?

Quietly you started to laugh
infectiously
and I laughed with you
I didn’t know why
humbly, bashful, shy

You said:
I am not more
and neither less than any of us
give me your hands
and dance

The goddess took my hands
and we started to turn around
while I glanced at her
I realized
that we embraced the world

***

Der Tanz mit der Göttin

Als ich es wagte, dich zu treffen
Sah ich eine Göttin
Ich bestaunte deine Schönheit
Ich verstummte, um deine Weisheit zu sehen
Still verneigte ich mich tief

Aber deine Mutter sagte mir,
Ich soll mit dir tanzen
Du bist so wunderbar
Ich wage es kaum, dich anzusehen
Wie sollte ich da tanzen?

Leise fingst du zu lachen an,
Ansteckend
Und ich lachte mit dir
Ich wusste nicht warum
Demütig, verlegen, scheu

Du sagtest:
Ich bin nicht mehr
Und auch nicht weniger als jeder von uns
Gib mir deine Hand
Und tanze

Die Göttin nahm meine Hände
Und wir begannen uns zu drehen
Während ich sie anblickte,
begriff ich,
dass wir die Welt umarmten.

***

Das Baby einer Freundin wird seine Geburt nicht überleben. Sie bat mich, wenn ich Lily sehen sollte, mit ihr zu tanzen. Und Lily nahm meine Hände und tanzte mit mir. Sie ist am 10.01.11 wieder zurück, von wo sie kam. Lily wird immer in unseren Herzen bleiben.
 

Was ich empfinde

english

Was ich empfinde


Ich verstehe nicht,
warum es dir egal ist,
wenn ich mich nicht wohl fühle.

Du sagst,
es sei meine Verantwortung,
was ich empfinde.

Ich bitte dich,
denk an mich,
wenn der Donner kracht.

Doch du schweigst,
als das Gewitter kommt,
das alles durcheinander wirft.

Es sei meine Verantwortung,
sagst du,
was ich empfinde.

Du fegst wie ein Wirbelsturm über mich,
wo ein zarter Atemhauch reicht,
mich umzuwerfen.

Ich höre, wie du sagst,
du bist mein Freund,
und ich sage dir,

Was ich empfinde.
Es sei meine Verantwortung,
sagst du.

Ich liege verletzt
und habe noch immer keine Angst,
einem Freund zu vertrauen.

Noch immer zeig ich dir,
wo du zustechen musst,
um mir weh zu tun.

Ich verstehe nicht,
warum es dir egal ist,
wenn es mir nicht gut geht.

Ich weiß nur,
dass ich dich nicht
Freund nennen kann.

What I perceive


I don’t understand
why you don’t care
when I feel bad.

You says,
it is my responsibility
what I perceive.

I ask you
to think of me
when the thunder crashes.

But you keep silent,
when the thunder-storm arrives
that shot everything in chaos.

It is my responsibility,
you says,
what I perceive.

You sweep like a hurricane over me
where a simple breath is enough
to put me down.

I hear that you said
you are my friend
and told you,

What I perceive.
It is my responsibility,
you says.

I lie bruised
and have still no fear
to trust a friend.

I still showed you
where you have to sting
to pain me.

I don’t understand
why you don’t care
when I feel bad.

I only know
that I can’t call you
friend anymore.

Verborgene Stille

english

Verborgene Stille

Gestern war ich still.
Konntest auch du sie hören –
die Stille?
Sie flog wie ein Schmetterling um mich.
Leicht und fließend,
dem Wind folgend,
tanzte sie in den Sonnenstrahlen.

Du warst so laut
und ich begann zu kämpfen,
bis ich verstand,
die Stille kann nicht verteidigt werden.
Tränen stiegen herauf,
als ich versuchte, sie festzuhalten,
während sie schon längst verschwunden war.

Erst dann ließ ich es sein.
Ich hätte sie gerne geteilt mit dir,
doch es musste nicht sein.
Warum konntest du meine Ruhe nicht so lassen,
wie ich deinen Lärm?
Deine lauten Schwerter schmerzten,
wann immer sie mich trafen.

Sie kehrte zurück,
doch diesmal ließ ich sie nur
im Verborgenen summen.
Das Glitzern verlor sich
durch meine Traurigkeit.
Die Schönheit war verborgen.
Die Stille wurde stumm.

***

Hidden Silence

Yesterday I was silent.
Could you hear it –
the silence?
It flew like a butterfly around me.
Soft and melting
it followed the wind
dancing in the shafts of sunlight.

You were so loud
and I started to struggle
till I understood
silence can’t be defended.
Tears ascend
when I tried to hold it,
while it was gone long ago.

Not till then I let it go.
I wished I could share with you
but there was no need.
Why couldn’t you let my silence be
the way I let your noise be?
Your loud swords hurt
whenever they hit me.

She came back
but this time I let her hum
just in the secret.
The sparkles got lost
in my sadness.
The beauty was masked.
The silence became silent.

quotes

faces1

Yesterday I heard a quote by Somerset Maugham that I want to share with you:

“We are not the same persons this year as last; nor are those we love. It is a happy chance if we, changing, continue to love a changed person.”

and I found some others:

“It is better to be hated for who you are, than to be loved for someone you are not.”

faces2

and for the optimists:

“If you don’t change your beliefs, your life will be like this forever. Is that good news?”

Tränenmeer

english

ich frag mich,
woher all die Tropfen fallen,
die über meine Wangen gleiten?

ist es meine Wolke,
die sich aus dem bildete,
was ich vergessen wollte?

oder sind es unser aller Träume
die nicht mehr wußten,
wie sie zu träumen sind.

all das Verdrängte stieg zum Himmel
und die Wolke wurde dichter und dunkler
bis der erste Tropfen fiel.

als ich anfing zu weinen,
wußte ich nicht mehr,
wann ich je wieder aufhören werde.

und nun weine ich,
weil ich nichts anderes weiß,
bis die Wolke geleert und das Meer gefüllt ist.

langsam lerne ich, in meinen Gefühlen zu schwimmen,
ich treibe darin,
um dann wieder aufzutauchen,

und gebe allem Vergessenen,
das verloren war,
einen Raum der Geborgenheit.


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Sea of Tears

I ask myself
where all the drops fall down
that slide over my cheeks?

Is it my cloud
that was constructed
of what I wanted to forget?

Or are these all our dreams
that didn’t know
how to be dreamed?

All suppression went up to heaven
and the cloud became dense and dark
till the first drop felt.

When I started to cry
I didn’t know anymore
when I will ever stop again.

And so I cry
because I don’t know anything else
till the cloud is emptied and the sea is full.

Slowly I learn to swim in my feelings
I drift in it
to rise up again,

and I give all neglect
that was lost
a space of familiarity.