Damit Ängste nicht mein Leben beherrschen, dachte ich,

gehe ich am Besten durch einen stockdunklen Tunnel.
Und feierte im Anschluss meinen eigenen Mut!

So machte ich es, als ich im Mt. Lassen Nation­al Park, ein Nation­al­park, der sich der vulka­nis­chen Tätigkeit des vorher genan­nten Mount wid­met, die Sub­way Cave betrat. Der Blitz des Fotoap­pa­rats war die einzige Möglichkeit zu sehen, wie es weit­erge­ht. Das Minilicht, mit dem ich abends im Zelt mehr schlecht als recht lesen kann, hat mir ger­ade den eige­nen Schuh erhellt — mehr auch nicht. Dort sah ich Mini-Sta­lag­miten, was mich nicht wirk­lich beruhigte.

Aber ich wußte, er ist etwa 600m lang, macht einen Knick, und irgendwo liegen Trümmer rum.

Das zeigte zumin­d­est die Karte am Ein­gang, bevor es abwärts ging, an.

Dies­mal gibt es keine Auswahl von Bildern, das sind alle die ich aufgenom­men habe, damit du einen Ein­druck mein­er Panik bekommst. Die meis­ten davon habe ich geschossen, damit ich weiß, wo es langge­ht. Denn es war stock­dunkel. Nur durch die Fotos, sah ich, wohin ich gehen musste.

Was ist das eigentlich, was man auf diesen Bildern nicht sieht oder vielleicht doch ein wenig sieht?

Hier hat sich ein Lavas­trom vor 30.000 Jahren, mehr oder weniger, durch eine Tal­enge, Bach­bett oder Graben gewälzt. Das Mag­ma, das oben an die Luft kam, erstar­rte, das flüs­sige Lava darunter floß weit­er, bis irgend­wann der Strom ver­siegte oder nur mehr dick­flüs­siges Mag­ma kam, und oben einen Stöpsel darauf set­zte. Die Lava-Höh­le blieb übrig. Sie ist ziem­lich eben­mäs­sig, deshalb wird sie Sub­way-Cave genan­nt, also U‑Bahnhöhle. Irgend­wie ist es ganz selt­sam, sich vorzustellen, dass da, wo ich ger­ade stand, einst heißflüs­siges Lave durch­floß. Ein selt­sames Gefühl. Was wäre, wenn es sich der Vulkan just in diesem Moment anders über­legt und sich denkt: “Ich schicke nochmal was durch”.

Und es war so etwas von dunkel. Schwarz. Wie bei den Führun­gen “Dia­log im Dunkeln”. Auch wenn ich weiß, dass nichts passieren kann, ich jet­zt zwar alleine, aber sich­er nicht lange alleine sein würde, ist es bek­lem­mend. Nur eines ist gewiß, diese Angst ist irra­tional. Es kann mir nichts passieren. Selb­st wenn ich falle. Es ist Sam­stag­mor­gen, das bedeutet, es kom­men noch unzäh­lige Touris­ten durch. Ich bin jet­zt zwar alleine, aber auf keinen Fall würde ich alleine bleiben, wenn ich fall­en würde.

Ich war so aufgeregt, dass ich nur ganz ober­fläch­lich atmete und erst als ich wieder Licht sah, kehrte der nor­male Ein- und wieder Ausat­men zurück.

Hab ich schon mal erwäh­nt, dass ich es liebe, mich meinen Äng­sten zu stellen? Aber das kann man sich inzwis­chen dur­chaus denken, oder? Die Jungs (Män­ner, Entschuldigung) vor mir sind umge­dreht. Sie hat­ten keine Taschen­lampe. Fei­glinge, dachte ich. Doch wenn ich nicht gel­ernt hätte, mir mit Foto­blitzen einen Weg zu bah­nen, hätte ich es ihnen gle­ich getan.

ps. am Ende erkan­nte ich, dass dieses kleine Lichtlein, das ich hin und wieder sah, aber in mein­er Aufre­gung völ­lig ignori­erte, mir den Weg weisen hätte kön­nen. Hin­ter­her ist man oft klüger. 😉

c ya WA!

Die aus­tralis­che Form von Aufwieder­se­hen… “see you!” Dies­mal zu Westaustralien!

Und keine Ahnung, ob sie wirk­lich so unwahrschein­lich fre­undlich sind, auf jeden Fall hörte ich immer “Nice to meet ya!” und von Anfang an, haben mich alle immer mit Ruth ange­sprochen (und ich merk mir keine Namen, wie peinlich!)

Nun ger­ade eben hab ich meinen Bus zurück­gegeben und dann rufen sie mich nochmal an… Von der — glaub ich — größten Zeitung in Wes­t­aus­tralien seien Jour­nal­is­ten da, also ich werde jet­zt Pin-up-girl in WA — ich wurde mit meinem Lieben Love-Booze fotografiert. Und es war das erste Mal, dass ich mich nicht her­vor­ra­gend unter­hal­ten hab… Über­all wo ich war, hab ich mit Leuten ein wenig geplauscht und lei­der kon­nte ich kein High­light erzählen, denn es hat mir über­all total gut gefall­en. So ist es mit der Sen­sa­tion­s­gi­er, ein täglich­er Genuss und Freude an jedem Tag bringt’s nicht so. Mal sehen, sie haben mir ver­sprochen, die Zeitung nachzuschick­en. Woch­enend­beilage 🙂 Aber ich dieser Jour­nal­ist gehört zu den weni­gen Aus­nah­men, der unfre­undlichen Men­schen, die ich getrof­fen hab. Aber ich werd berühmt in WA! (Ich glaub heut hab ich verse­hentlich einen Road­train geschnit­ten, denn der hat mich dann ziem­lich böse über­holt… naja, danach hab ich aufgepasst, dass ich ja nie­man­den mehr schnei­de, hat mir eh leid getan). Aber in einem Land, wo man solche Dinge mit Autos macht.…

was rein kommt....
was rein kommt.…

kommt auch wieder raus
kommt auch wieder raus

es waren noch andere, aber da bin ich nicht am Steuer gesessen und es ging zu schnell.

Aber noch ein bißerl von gestern und vorgestern (ich sitz ger­ade in einem Back­bager-Hotel, wo mich ein Bus heut abends abholen wird und dann geht es nach Tas­man­ien. Keine Ahnung wie ich das über­leben soll, ich hab jet­zt fast jede Nacht 11–12 Stun­den geschlafen. Und heute gar nicht. Da ich dauernd vergessen hab, mir irgend­wie Licht zu besor­gen und ich immer irgend­wo gepen­nt hab:

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hier hab ich tat­säch­lich neben der Straße allein geschlafen, meine Sock­en sind beim pinkeln gehen raus­ge­fall­en und dann wußte ich, ich bin nicht allein. Es wurde näm­lich wieder mal wüsten­mäs­sig kalt und ich hab meine Woll­sock­en zu suchen begonnen. Am Mor­gen fand ich sie 4m vom Bus ent­fer­nt. Da wußte ich, ich bin nicht allein.

bin ich früh eingeschlafen (etwa 9) und mit der Sonne (gegen halb 7) wieder aufgestanden.
Und ich freute mich auf die Sonne, es wurde wieder warm. Ich ver­steh ja euren Kum­mer mit der Kälte, aber ich hat­te keine Heizung in der Nach und die riesi­gen Deck­en so zusam­men­gelegt, dass sie 4 Schicht­en bilde­ten. Und die Sock­en hab ich erst in der Früh gefunden !!!

Dafür hat­te ich diesen Sonnenaufgang!

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Der Grund, aber warum ich gar in der Einöde schlief (nur ein Auto kam in der Nacht vor­bei, das war defin­i­tiv die “ein­sam­ste” Nacht, Tiere hat­te ich immer und über­all um mich), war, dass es schüt­tete und ich so oder so wußte, dass ich lange fahren mußte und so hab ich beschlossen doch beim Wave Rock vor­beizuschauen, im Regen ist es ein­deutig bess­er zu fahren als trüb herumzuhän­gen (und für euch ein paar Fotos zu laden).

Regen bei Albany
Regen bei Albany

Aber alleine irgend­wo zu schlafen, macht mir tat­säch­lich nicht so viel aus. Die Dunkel­heit in der Höh­le nur mit mir allein, das war sehr komisch, ich hab dann ganz laut gesun­gen und es war mir sch…egal, dass irgend­wo noch Leute waren, ich fühlte mich sehr allein.

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oder als ich in dem natür­lichen Pool eines Flußes, der vom Teein des Teatree schwarz war (ich kon­nte meine Zehen nicht mehr sehen, als ich am Rand saß und meine Beine rein­hän­gen ließ, schwarz nach 20cm und ich wußte nicht, daß warum das Wass­er so schwarz war). Nun weiß ich aber auch warum manch­mal in den Toi­let­ten das Wass­er wie Tee aussieht). Aber wenn man das alles nicht weiß, dann braucht es Mut in schwarzes Wass­er schwim­men zu gehen und es war dann ger­ade 10 cm warm und darunter urkalt. Also eine schnelle runde geschwom­men, Angst über­wun­den, näch­ste Aben­teuer durften kommen.
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Und sie kamen…

Ich fuhr also am Mor­gen zum Wave Rock

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und begann rumzuge­hen und stieg hin­auf und wieder runter und kam dann zu ein­er kreis­run­den Fläche: ein Hub­schrauber­lan­de­platz? Hier? nein, aber was war das dann… Wäre ich ein Aus­tralier, hätte ich keine so dumme Frage gestellt.

Es war ein­er der typ­is­chen Sportarten, die man hier spielt. Crick­et ist eine davon, da ste­hen Män­ner rum und irgend­wann begin­nt ein­er zu laufen, bei der Hitze ist es auch dur­chaus vernün­ftig, sich scho­nende Sportarten auszusuchen…
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UND
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Nun, Hin­weise genug?

Dann war auch noch die selt­same Mauer, die sie errichtet hatten,

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die ist kniehoch. Wie­der­mal ein unerk­lär­lich­es Phänomen. Und das alles nach­dem ich die Geschichte des nahen Hyden auf fol­gende Weise ler­nen durfte.

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Also 2 Rät­sel: ein­mal Sport und das 2. hat mit Wass­er zu tun. Auflö­sung näch­ste Woche.

Inzwis­chen an Höhlen gewöh­nt, schaute ich noch in Mulka’s cave rein.img_00881

Die war harm­los, oben Him­mel unten zum reinkriechen, über­all Licht.
Und ganz viele Hände…

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Wir waren doch beim Über­winden von Äng­sten.. da war noch ein ganz harm­los­er Weg um Mulka’s cave, wo sie ein wenig über Abo­rig­ines und wie sie dort lebten, erzählten.
Und da waren sie wieder die Fliegen und während ich meine Haare als Mücken­netz nutzen wollte, sah ich das.…

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12–15 cm oder größer, weißer Kör­p­er und schwarze Beine und ihre Net­ze immer über den Weg ges­pan­nt, während ich wegen der Fliegen nach unten schauen wollte, mußte ich wegen der unzäh­li­gen Spin­nen­net­ze nach oben schauen. Wer mir sagen kann, was das für eine Spinne ist, ver­di­ent sich was.

Andreas: für dich… immer wenn ich orange sehe, muß ich an dich denken.
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oder
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Noch eine Antwort ist fäl­lig: was bedeutet Booze?
Antworten an lotter@gmail.com, eds wird Preise geben! Strengt euch an! (p.s.rechtzeitig vor dem Mit­tagessen bin ich fert­gi geworden)