Klimaanlage und meine Befindlichkeit

Seit ich in Frankre­ich bin, schlafe ich nicht besonders.

Zuerst dachte ich, es ist das Reisen, dann das wech­sel­nde Wet­ter, dann was weiß ich.
Hier in Mon­ti­gnac ver­schlim­merte sich mein Ausse­hen immens, ich erschrak richtig gehend, als ich den Spiegel sah. Die dun­klen Ringe unter den Augen waren auch noch geschwollen. Die Nase rann, der Kopf schmerzte. 

Meine Ver­suche der Kli­maan­lage Herr zu wer­den, waren auch nicht beson­ders erfol­gre­ich. Nach­dem ich an der Steuerung herumgefin­gert habe, gestern den Typen von der Rezep­tion gefragt habe, der dann auch kam, aber auch nicht weit­er wusste, mit den Schul­tern zuck­te und mir für heute den Tech­niker ver­sprach, bin ich heute gegen Mit­tag nochmals zu Rezep­tion, inzwis­chen ein Schnürl ent­deckt habe, das irgend­was mit der Kli­maan­lage macht, ich aber nicht genau weiß was, rumge­zo­gen, nix ist passiert, die ange­blich englis­chsprechende Rezep­tion­istin mir nicht zuhörend nur nickt und den Tech­niker vor­beis­chickt — in 5 Minuten, der dann eine halbe Stunde später kommt und denkt, er müsse de Kli­maan­lage in Gang set­zen, oder den laut­en Ven­ti­la­tor leis­er stellen (was so Hände und Füße alles ver­ste­hen) anstatt abschal­ten, wir schliesslich gemein­sam zur Rezep­tion gehen, dort fest­stel­lend dass die Dame inzwis­chen in die Mit­tagspause ist. Wie erk­lärt man jeman­dem, in ein­er frem­den sprache, dass man ein funk­tion­ieren­des Ding, um das son­st alle froh sind, außer kraft set­zen will. Der Tech­niker ver­spricht um qua­torze heur wieder zu kom­men, ich nick­end und mich wun­dernd, denn die Rezep­tion ist erst wieder um 17.30 beset­zt, was der Haustech­niker nach 14.00 auch fest­gestellt hat, als er mich auf der Ter­rasse sitzen sieht, während er eine Klet­ter­rose vor ein­er Ein­gangstür eines anderen Apparte­ments befes­tigt. Die Augen heulen, die Nase tut es ihnen gle­ich, das Kopfweh ist heute weniger als in den let­zten Tagen und ich wun­dere mich nicht mehr, dass ich so müde bin die ganze Zeit. Nein, es hat keine tief­ere Bedeu­tung, es ist nur die Kli­maan­lage. Ich zwei­fle, dass die heute noch irgend­wie kom­men, denn der Tech­niker geht nor­maler­weise um 16.00, eine halbe Stunde bevor ein Men­sch vor­beikommt der, no air­con­di­tion­ing please, ver­ste­ht und sie nicht wieder voll auf­dreht, wie es heute schon mal passiert ist. 

Ich gebe auf, es gibt keinen Schal­ter und begebe mich zum Sicherungskas­ten, schau mal, ob das Gebläse aufhört, wenn ich den Gen­er­al-FI, oder wie immer der heißt, aufhört. Er hört auf 🙂
Ok, dann gibt es noch 3 Leut­nants, wo hört er wieder auf? Beim 2. also nun die gemeinen Sol­dat­en, einen nach den anderen abge­dreht und siehe da, das VCM, was immer das ist, ist das zuständi­ge für den Ven­ti­la­tor. Seit 2 Stun­den ist es ruhig, die Augen tun noch etwas weh, schnäuzen muss ich mich noch auch ein wenig. Es ist 17.15 und natür­lich ist er noch nicht gekom­men. Dies­mal kön­nte ich ihn anstrahlen, ok, ok stam­meln und ihn wegschick­en. Mal sehen, wie’s weitergeht. 

Was lern ich daraus? Die Kli­maan­lage ist Schuld an allem. Und ich kann sie (und die Meis­ter der Kli­maan­lage) nicht mal beschimpfen, weil sie sich­er nicht ver­ste­hen, dass ich heute eigentlich wieder in eine Höh­le oder vielle­icht doch nur ein Muse­um wollte. 

Nun kon­nte ich Fotos sortieren und her­richt­en. Hab ein wenig über den Cro-Magnon-Men­schen nachge­le­sen (warum der so heißt, wenn er ein Men­sch wie du und ich war, ver­ste­he ich noch immer nicht recht) dafür hat’s gereg­net und ich sitze im Trock­e­nen. Mal schauen, ob ich heute noch Besuch bekomme. Und bess­er denn je, ver­ste­he ich, was Kli­maan­la­gen mit mir machen.

Kommentar verfassen