Agave in Santa Barbara

Ich hab das noch nie zuvor gese­hen, dass sich die Blät­ter auf den anderen Blät­tern abze­ich­nen. Damit ihr auch noch was zum Träu­men habt, habe ich das Rauschen des Meeres bei San­ta Bar­bara aufgenom­men, unten find­est du das Sound­file dazu.

Hör mal rein!

Chumash- Painted Cave

Ich steuerte die Höh­le von San­ta Bar­bara aus an. Ich war nicht darauf gefaßt, dass sie weit ober­halb des Meeres liegt und trotz Abgeschieden­heit haben sich ober­halb einige Unver­drossene Häuser gebaut.

Die Straße erin­nerte mich an kleine Bergstrassen aus Ital­ien, wo man sich wün­scht, dass lieber nie­mand entgegenkommt.

Die Höh­le war, wie ich erwartet habe, klein und beschei­den, doch der Platz berührend, magisch, still, außer­halb der Zeit.

Ich bin froh, dass ich begonnen habe, über­all Auf­nah­men zu machen. Das bedeutet, min­destens 5 Minuten still zu sitzen und zu lauschen. Und wenn andere Men­schen oder auch mal ein Auto kommt, nochmal von vorne zu begin­nen. Das war die beste Idee, um mich zu entschleunigen.

Lis­ten care­ful­ly, you can hear the creek and some birds some­times. It is a silent place.

Über die Geschichte der Chu­mash habe ich diesen Film gefunden.

Von Truthahngeiern, Seeelefanten und anderen Tieren

Ehrlich gesagt habe ich nicht gewusst, dass es einen Truthah­ngeier gibt, aber bevor ich ihn fliegen sah, dachte ich, was tut diese Truthähne am Strand neben den Seeele­fan­ten. Das Bes­tim­mungs­buch von Hel­mut habe ich nicht mitgenom­men und es tut mir schreck­lich leid, weil ich dauernd Viech­er sehe, von denen ich noch nie was gehört hatte.

Da war der Blue­bird mit eine Schopf wie eine Wiede­hopf, der Red­winged Black­bird, Hum­ming­birds (Kolib­ris), dann Vögel, die fast wie Reb­hüh­n­er ausse­hen, aber einen Fed­er­schmuck am Kopf tra­gen, natür­lich Möwen. Erd­hörnchen, die sich frech vor Raben stell­ten, als es ums Fut­ter ging. Aber auch eines das Opfer eines Falken wurde. Einen Adler hab ich auch gese­hen, aber nicht mehr geschafft, ihn zu fotografieren.

Die Seeele­fan­ten auf einen Film zu ban­nen, ist gescheit­ert. Ein­er­seits, weil sie wie tot am Strand lagen, ander­er­seits war ich zu schnell, wenn sie mal anfin­gen sich zu bewe­gen. Next time will be better.

p.s. den Leucht­turm beim Leucht­en zu erwis­chen, war nicht leicht. Bis 10 Zählen und dann war er schon wieder weg. Und Blüm­lein müssen auch noch sein.

Pine Mountain Buddhist Temple

Am Son­ntag fuhren wir 2 Ruths zum Pine Moun­tain Bud­dhist Tem­ple, um bei der Lotus Zer­e­monie teilzunehmen. Es war für mich das erste Mal, dass ich bei ein­er Bud­dhis­tis­chen Zer­e­monie teilgenom­men hat­te. Erstaunlich wie oft ich in den ver­gan­genen Jahren an religiösen bzw. spir­ituellen Zer­e­monien teilgenom­men habe. Meine Mut­ter mochte es immer in die Messe zu gehen und weil ich meine Mut­ter lieb, gehe ich mit ihr dor­thin, wenn es sich zeitlich ausgeht.

Die 2 Mönche Mas­ter Phoebe und Mas­ter Saikei leben hier in diesem hochgele­ge­nen trock­e­nen Tal, wo ich zum ersten Mal Kolib­ri aus der Nähe beobacht­en kon­nte, denn so wie wir Körn­er für unsere Vögel bere­i­thal­ten, wird hier Honig­wass­er den Kolib­ri offeriert. Die bei­den Mönche bracht­en mich zum Schmun­zeln wie sie mit einem Golfwa­gen von einem Haus zum anderen fuhren und, glaubt mir, ich bin faul, aber das waren Mini­dis­tanzen, von 1–200 Meter. Selb­st, wenn man oft hin und herge­ht, braucht es ein Weilchen bis man 1 Kilo­me­ter hin­ter sich hat.

Mas­ter Phoebe war über­rascht, dass ich mit ihnen mit­sang, aber jed­er, der mich ken­nt, weiß, das, was ich nicht mitsinge, muss erst erfun­den wer­den. Ich wollte kein Zuse­her oder Besuch­er sein, ich wollte an ihrer Zer­e­monie teil­nehmen, als Zeichen meines Respek­ts für sie. Wie waren alle zusam­men 5 Per­so­n­en. Viel Ruhe und Stille brachte das mit sich.

Im Anschluss gab es einen Dhar­ma-Talk, wo Mas­ter Phoebe uns ver­schiedene Dinge erk­lärte. Einiges habe ich aufgenom­men, so wie hier über die Lotus Zeremonie.

Sie erk­lärte uns, dass diese Zer­e­monie aus Sri Lan­ka kommt und in größeren Tem­peln wird sie in einem großen Kreis, um den Lotus zu sym­bol­isieren, durchge­führt. Die Mönche bilden den äußeren, die Laien den inneren Kreis.

Hier noch ein 2. Teil als sie über Anfänger im Buddhismus.

Mich berührte der Dhar­ma Talk sehr. Wie saßen zusam­men mit ein­er Tasse Tee, die Hunde des Tem­pels lagen um uns herum und die bei­den Mönche erk­lärten uns, was es mit der Zer­e­monie auf sich hat­te, und was es bedeutet ein acht­sames Leben zu führen. Aber, was ich beson­ders schön fand, ist, dass hier Zeit und Raum ist, auch Fra­gen zu stellen, um Hil­festel­lung und Rat zu fra­gen. Es half mich mich nicht so ein­sam zu fühlen, wie ich es in den ver­gan­genen Jahren manch­mal tat.

Nach dem gemein­samen Gespräch hat­ten wir ein Lunch zusam­men, spül­ten ab. Um den Tag abzuschließen, wurde noch eine Schlussz­er­e­monie durchge­führt, die ich durch ein Klopfen auf ein Holzin­stru­ment eröff­nen durfte. Neben­her lernte ich den Wachold­er zu erken­nen, und den Sal­bei, der hier wächst.

Ich hoffe euch gefall­en das Golf-Cad­dy wie mir.

Some­thing to read about the Lotus:
Why a Lotus? By Rev. Mas­ter Phoebe

ps. der Pine Moun­tain Tem­ple auf Facebook

Pine Mountain Club

Ein paar Ein­drücke aus den Bergen. Den let­zten Schnee gab es am 29. Mai und erst seit weni­gen Tagen heizt man nicht mehr.

Das Dorf schmiegt sich auf bei­den Seit­en des Tales die Berge hin­auf. Das Land gehörte früher den Chu­mash Indi­an­ern. Jet­zt ist es eine pri­vate Gemeinde, in der alles ein biss­chen anders heisst, das Gemein­dezen­trum ist das Club­haus, dort gibt es einen Golf­club, einen Swim­ming­pool, einen
2011usa_3-044 Spiel­er­aum, mit Pool­bil­lard, Tis­ch­fuss­ball, Com­put­er­spie­len und Bücherei (im Hin­ter­grund tanzten ger­ade ein paar Mäd­chen, daneben fuhr ein Vater mit seinem Sohn ein Rennen.)

Die Strassen klin­gen selt­sam ver­traut: Zer­matt Dr(ive), Zurich Av(enue), selb­st eine Inns­bruck Av, irgend­wo auf einem der vie­len Hügel habe ich auf der Strassenkarte gefun­den. Apro­pos Strassenkarte: in LA war mir das Schick­sal weit­er gnädig, im Shut­tle bin ich mit einem lieben Inder gefahren und trafen uns im Gespräch irgend­wo beim Leben alleine, zum Abschied umarmte er mich und ich stellte fest, eine Umar­mung am Mor­gen tut gut. Das Glück war mir weit­er wohl geson­nen und ich bekam ohne Aufzahlung ein GPS, das mich weniger stresste, als meine ersten Ver­such losz­u­fahren und ich fest in die Kup­plung stieg, die es nicht gab 🙂 Ruth, meine Gast­ge­berin, war dann der ganz beson­dere Glücks­griff des Tages.2011usa_3-0301

Ich wäre nie in dieses abgele­gene Dorf gefahren, wenn ich dort nicht eine Couch gefun­den hätte. Ich hat­te eigenes Zim­mer, eigenes Bad wir (mehr sie) kocht­en gemein­sam und ich spülte mehr ab, denn ich kenne nie­man­den, der gerne abspült.

Zurück zu Pine Moun­tain Club, sie recyklen, ein wenig anders wie wir Ruth und ich bracht­en auch den Abfall des Pine Moun­tain Bud­dhist Tem­ple mit, aber davon später, und entsorgten ihn
hier. 2011usa_3-040

Das war nicht nur der Mist­platz, son­dern auch die Wohn­wa­gen­sied­lung, auch das gibt es hier. Da sind also die weniger Begüterten zuhause.2011usa_3-042
Ich war trotz allem erstaunt, wie gut die Infra­struk­tur für diese 1600 Men­schen zäh­lende Gemeinde war, neben Tankstelle, einem Gemis­cht­waren­laden, der jeden Tag von 8–8 offen hat, bekam man im Club­haus zu essen, aber es gab auch eine Pizze­ria, ein Restau­rant und ein Bistro.

Das gibt es bei uns nicht mehr. Kein 1600 See­len Dorf hat eine solche Infra­struk­tur. Ver­mut­lich weil der Ort tat­säch­lich sehr abgeschieden liegt. Aber in Wahrheit bedeutet es, dass mehr Men­schen eine Arbeit haben.

Das war’s noch nicht: Ein Post­amt, eine Bäck­erei, bei der es um ein Schwei­negeld riesige Zimtsch­neck­en gibt, ein Immo­bilien­büro und natür­lich einen Golf­shop. Im Som­mer gibt es min­destens ein­mal monatlich ein Fest oder Konz­ert, ver­schiedene Yogas­tun­den und selb­stver­ständlich auch Pilates, Yoga gibt es Fre­itag abends auch bei Ruth im Haus, es gibt Frauen, die sich beim Quil­ten tre­f­fen, eine monatliche Zeitschrift, in der die Gemeinde/Clubregeln veröf­fentlicht wer­den, man Frei­willige für das 2 tägige Okto­ber­fest sucht, zum Town Hall Meet­ing ein­lädt (der Gemein­de­v­er­samm­lung also), der Finanzbericht veröf­fentlicht wird. Last but not least: Sog­ar eine Folge der Wal­tons wurde hier gedreht. Irgend­wie gab es hier Plätze, die mir selt­sam ver­traut waren. Good Morn­ing John-Boy!

Jizō

Die kleine Jizo Stat­ue am Pine Moun­tain Bud­dhist Tem­ple ste­ht vor meinem Zuhause für die ersten Tage mein­er Reise,

Ich hat­te noch nie etwas über Jizō gehört. Er ist der Bod­hisatt­va, der die See­len auf ihrem Weg in die Unter­welt begleit­et. Jizō ist tra­di­tionell der Schutz­gott der Kinder, ins­beson­dere der Kinder, die vor ihren Eltern ster­ben. Früher reis­ten die Samu­rai mit ihren Fam­i­lien häu­fig umher, die Frauen ver­loren oft ihre Kinder, und die kleinen Stat­uen wur­den zum Gedenken an diese am Straßen­rand aufgestellt.

Seit den 1980er Jahren wird er auch als Wächter der See­len von Tot­ge­bore­nen, Fehlge­burten und abgetriebe­nen Föten verehrt. Als Bod­hisatt­va des Über­gangs ist er auch der­jenige, der alle Reisenden schützt.

Gibt es etwas Schöneres, als mit so einem Zeichen seine Reise zu beginnen?

I start my trav­el with the Bod­dhisat­va Jizo who is tak­ing care of chil­dren who went before the par­ents but also tak­ing care of travellers.

2011usa_3-0181He accom­pa­nies the kids who passed away far too ear­ly in their way on the oth­er side. So he is a sort of a trav­el com­pan­ion. In Japan (and Jizo is his Japan name) the Samu­rai had to trav­el a lot and their women lost babies on that trav­el. Jizo stat­ues were found on these old roads. They were giv­en to these babies to take care of them. For now he will take care of me on my travel.

What a nice coincidence!