libraries

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Ich hab sie nicht vergessen, wie kön­nte ich auch.

Hier sind sie lange nicht so ver­steckt wie bei uns.

In jed­er Stadt, jedem Dorf führen Hin­weiss­childe zur Bibliothek.

Immer wieder stieß ich auf Ankündi­gun­gen, wie diese hier.mg_1423

Im Hos­tel in Port­land hat­ten sie eine eigene Bib­lio­thek, das wär mein Arbeitszimmer.

Nach genauerem Hin­se­hen, waren da ganz viele Dinge, die mich ganz ver­liebt macht­en in dieses Zimmer.

Um die Dimen­sio­nen richtig ein­schätzen zu kön­nen, es hat vielle­icht 8 oder 9 m², das Weitwinkel zeigt mir zwar alles, aber die Größe ist Illussion. img_2514

Nicht nur an einem Ort hat­ten sie eine etwas selt­same Bib­lio­thek oder war das gar keine?

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In Washington am Ozean

Die Strände wer­den leer­er. Ich ver­ste­he immer bess­er, warum ich auf Fotos Men­schen mit dick­en Jack­en und nack­ten Füßen sehe, denn ich hab’s genau­so gemacht. Der Wind bläst, viele lassen Drachen steigen… viele, fast alle, die am Strand waren und es waren mehr als die Fotos erzählen. Die Weite gibt ganz viel Platz zum Atmen und da ich über­raschen­der Weise ein gün­stiges Hotel gefun­den hab, bleib ich einen Tag länger… ganz unro­man­tisch zum Wäschewaschen und Auss­chlafen. Nichts wartet auf mich außer ein weit­er­er Spazier­gang am Meer. Schwim­men werde ich aber in dem über­dacht­en Pool. Meine Füße hinge­gen dür­fen ein Bad in den aus­laufend­en Wellen nehmen. Jet­zt warte ich aber, bis die Waschmas­chine aufhört zu arbeiten.

Mount St. Helens

Mir ist erst jet­zt klar gewor­den, dass nicht nur der Mond­flug für mich eines der aufre­gen­den Ereignisse mein­er Jugend war, da war auch der Vulka­naus­bruch von Mount St. Helens 1980. Nach­dem ich im Mount Lassen Nation­al­park schon andere Ergeb­nisse von vulka­nis­ch­er Tätigkeit gese­hen habe, war ich hier über­rascht, wie sehr das Leben, sich wieder Land erobert hat. Ein­er­seits wur­den die durch pyroklastis­che Ströme (das sind gas­re­iche Mag­men, die aber durch das Gewicht des Mag­mas über die Hänge eines Vulka­ns run­ter­laufen. Das war auch schon bei Pom­pe­ji der Fall und wurde von Plin­ius dem Jün­geren zum ersten Mal beschrieben. Sie wer­den deshalb auch plin­is­che Erup­tio­nen genan­nt) die Wälder rund um Mt. St. Helens wie Stre­ich­hölz­er niederge­fegt, ander­er­seits war der gewaltige Erdrutsch, der den Berg um 400m niedriger wer­den ließ. Die Wälder wur­den dann nicht über­all aber dur­chaus gezielt wieder aufgeforstet.

Trotz­dem kon­nte ich sehen, wie sich das Land teil­weise mit zartem Grün über­zog und jet­zt rel­a­tiv kurz nach dem let­zten Schnee mit zahlre­ichen Blu­men durch­zo­gen. Lupinien liefern unter anderem das notwendi­ge Nitrat. Neben den ver­schiede­nen Tan­nen (die Dou­glas fir ist sich­er der Baum Ore­gons und Wash­ing­tons) bre­it­en sich an den Rän­dern ver­schiedene Laub­bäume aus.

Der Erdrutsch führte unter anderem dazu, dass Schnee und Gletsch­er schmolzen und eine Schlamm­law­ine zog sich durch das ganze Tal. Alle Brück­en wur­den zer­stört, die Straße gab es nicht mehr. Die neu errichtete auf der ich fuhr, geht nicht mehr durch das Tal wie es früher war.

Auf meinen Fotos sieht man, alles was mir aufge­fall­en ist, so unter­schiedliche es ist, aber es sind jene Dinge, die mit diesem Aus­bruch zu tun haben.

Der Berg hat sich ver­steckt, fast bis zum Schluss. Trotz­dem hat­te es etwas Beson­deres, dass die Bergspitze in “Rauch” gehüllt war. Das einzige, was mich tat­säch­lich störte, war, meine Unsicher­heit, ob ich tat­säch­lich den richti­gen Berg fotografiert hat­te. Die weite Fläche vor Mt. St. Helens war damals bewaldet. Jet­zt liegt eine dicke Ascheschicht darauf.

Jet­zt ist es ein klein­er Fluss, aber es ist klar zu sehen, dass er manch­mal gar nicht so klein ist. Die meter­dicke Schicht der Asche hat mich schw­er beein­druckt, aber auch das zarte Grün, das sich über­all aus­bre­it­et, und die Erde für weit­ere Pflanzen auf­bere­it­et, war wun­der­schön. Kaltes Wet­ter war vergessen.

Lupinien sind die ersten Blu­men, die nach nach dem Vulka­naus­bruch kom­men. Sie liefern Nitrat für die nachk­om­menden Pflanzen.

Und über­all waren noch die Über­reste von Bäu­men zu sehen. Die dreißigjähri­gen Edeltan­nen zeigten mir, wie lange es her war. In einem Doku­men­ta­tion­szen­trum zeigten sie, wie sie sich durch die Asche gruben, um die kleinen Bäume zu pflanzen.

Wie zum Dank für meine Geduld hoben sich zulet­zt die Wolken, ich wollte nur noch einen kurzen Blick zurück­w­er­fen und dann sah ich sie, die nicht mehr so schöne Hele­na. Erst durch dieses Foto wurde mir klar, dass ich doch immer die richtige Wolke fotografiert hatte.

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Hier ist eine 23 minütige Doku­men­ta­tion, die so ziem­lich alles zeigt, was ich gese­hen und gel­ernt habe.

Mount St. Helens story

unten gibt es die Geschichte auf Deutsch

Indian Legend of Mount St. Helens Eruption

Before Mt. St. Helens blew its top is was a beau­ti­ful­ly sym­met­ric round­ed snow-capped moun­tain that stood between two pow­er­ful­ly jagged peaks Mt. Hood (which Indi­ans called Wy’east) and Mt. Adams (which Indi­ans called Klickitat).

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Mount St. Helens vor 1980

Accord­ing to one Indi­an leg­end, the moun­tain was once a beau­ti­ful maid­en, “Loow­it”. When two sons of the Great Spir­it “Sahale” fell in love with her, she could not choose between them. The two braves, Wyeast and Klick­i­tat fought
over her, bury­ing vil­lages and forests in the process . Sahale was furi­ous. He smote the three lovers and erect­ed a mighty moun­tain peak where each fell. Because Loow­it was beau­ti­ful, her moun­tain (Mount St. Helens) was a beau­ti­ful, sym­met­ri­cal cone of daz­zling white. Wyeast (Mount Hood)

Mount Hood von Portland
Mount Hood von Port­land aus betrachtet

lifts his head in pride, but Klick­i­tat (Mount Adams) wept to see the beau­ti­ful maid­en wrapped in snow, so he bends his head as he gazes on St. Helens. This is one of many indi­an leg­ends involv­ing Mount St. Helens.
I won­der how the sto­ry is told now. Was Sahale angry about the van­i­ty of Loow­it that made to proud men fight? Is it the pride that was pun­ished because of being beau­ti­ful for­get­ting that every­thing changes?

That the sto­ries weren’t always the same can be here be read.


Leg­ende der Indi­an­er von Mount St. Helens vor dem Ausbruch

Bevor die Spitze von Mt. St. Helens in die Luft flog, war sie ein schön­er sym­metrisch abgerun­de­ten schneebe­deck­ten Berg, der zwis­chen zwei stark geza­ck­ten Gipfeln Mt. Hood (von den Indi­an­ern Wy’east genan­nt) und Mt. Adams (von den Indi­an­ern Klick­i­tat genan­nt) steht.
Nach ein­er indi­an­is­chen Leg­ende, war der Berg ein schönes Mäd­chen “Loow­it”. Als die zwei Söhne des Großen Geistes “Sahale” sich in sie ver­liebten, kon­nte sie sich nicht zwis­chen ihnen entschei­den. Die bei­den Krieger, Wyeast und Klick­i­tat kämpften um sie, begruben Dör­fer und Wälder während dieses

Mount Adams vom Columbia River aus
Mount Adams vom Colum­bia Riv­er aus

Prozess­es. Sahale war wütend. Er schlug die drei Lieb­haber und errichteten eine mächtige Berggipfel, dort wo jew­eils der ein hinge­fall­en war. Loow­it war schön, deshalb bekam ihr Berg (Mount St. Helens) eine schöne, sym­metrische Kegel — leuch­t­end weiß. Wyeast (Mount Hood) hebt seinen Kopf in Stolz, aber Klick­i­tat (Mount Adams) weinte um das schöne Mäd­chen in Schnee gehüllt zu sehen, so beugt er den Kopf, wenn er auf St. Helens blickt. Dies ist ein­er der vie­len indis­chen Leg­en­den über Mount St. Helens.
Ich frage mich, wie die Geschichte heute weit­erge­ht. Wurde Sahale zornig über die Eit­elkeit von Loow­it, welche 2 stolze Män­ner dazuführte, dass sie gegeneinan­der kämpften? War es der Stolz, so schön zu sein, der bestraft wurde, weil vergessen wurde, dass sich alles ändert?

Dass sich die Geschicht­en ändern und unter­schiedlich erzählt wer­den, kann hier nachge­le­sen werden.

 

Wasserfälle und noch viel mehr Wasser

Ent­lang des Colum­bia Rivers, dort wo er die Gren­ze zwis­chen Ore­gon und Wash­ing­ton bildet, knapp bevor der Fluss in den Paz­i­fik mün­det, fie­len mir zuerst die vie­len Wasser­fälle in Ore­gon auf. Als ich weit­er reiste, erkan­nte ich, dass es Flut­basalt war, durch den sich der Fluss gegraben hat­te. Flut­basalt bedeutet, dass hier große Flächen mit Lava bis 1800m dick über Mil­lio­nen von Jahren ein Plateau bilde­ten, ein Form von Vulka­nis­mus, den ich nur von Fil­men vom indis­chen und sibirischen Trapp her kan­nte. Mehr davon habe ich hier beschrieben.

Heute liegt der Colum­bia-Riv­er selb­st wie ein See da. Viele der großen Flüsse der USA sind inzwis­chen Stauseen und liegen ruhig da, sodass die Kraft dieser Wass­er vergessen wird. Die Lachse kön­nen inzwis­chen über spezielle Lach­strep­pen die Stau­mauern über­winden. Das was so natür­lich vor mir liegt, gibt es noch nicht lange. Viele Land­schaften, die wie die reine Natur vor uns liegen, ist inzwis­chen Kul­tur­land­schaft und hat mit dem Ursprung nur mehr wenig zu tun.